Passende Schuhe sind das wichtigste Fundament für gesunde Füße!

Ein passender fußgerechter Schuh ermöglicht bei jedem Schritt die physiologische Abrollbewegung des Fußes.

Der Ballenpunkt muss an der richtigen Stelle sitzen

Der Ballenpunkt des Schuhs muss mit dem Ballenpunkt des Fußes übereinstimmen. Um den Vorfuß zierlich und kurz wirken zu lassen, wird der Ballenpunkt von vielen Schuhproduzenten bewusst zu weit vorne platziert. Die Zehen haben dadurch nicht genügend Freiraum, werden gestaucht und die Abrollbwegung des Fußes wird beeinträchtigt.

Der Innenknöchel des Schuhs muss höher als der Außenknöchel sein.

Um der Fußform gerecht zu werden, muss der Innenknöchel am Schuh höher positioniert sein als der Außenknöchel. Ein zu hoher Außenknöchel drückt den Fuß in die Valgusstellung, was auch eine Valgisierung (X-Beinstellung) des Knies bewirken kann.

Auf genügend Zehenhöhe und Risthöhe achten!

Der Schuh muss genügend Zehenhöhe bieten. Dies ist besonders wichtig, damit keine Zehenverformungen wie Krallen- und Hammerzehen entstehen. Die Risthöhe des Fußes erfordert eine entsprechende Risthöhe des Schuhs. 

Die Schuhweite muss genau passen!

Menschen haben unterschiedlich breite Füße. Daher sind gute Schuhe in unterschiedlichen Weiten erhältlich. Oft werden aber nur Einheitsbreiten angeboten. So ein Schuh kann nicht gleichzeitig einem breiten Fuß und einem schmalen Fuß gut passen. Wer einen breiten Fuß hat, nimmt ihn zumeist zu groß, während jemand mit einem schlanken Fuß den Schuh zu kurz nehmen muss, damit er genügend Halt in der Ferse hat. In beiden Fällen wird die Abrolldynamik gestört und die Fußmuskulatur geschwächt. Bei zu kurzen Schuhen kommt es weiters noch zur Zehenstauchung, was die Entstehung von Zehenproblemen wie Hammerzehe, Krallenzehe, Hallux rigidus oder Hallux valgus begünstigt.

Achten Sie auf die richtige Leistenform!

Man unterscheidet unterschiedliche Leistenformen. Die Leistenform sollte zur Fußform passen.

Wählen Sie Schuhe mit stabiler Fersenkappe

Die Fersenkappe des Schuhs muss stabil und fest sein, damit der Schuh seine Festigkeit behält und sich nicht so schnell vertreten lässt. Schuhe ohne Fersenkappen, deren Ferse man also in alle Richtungen biegen kann, geben dem Fuß nicht ausreichend Halt und begünstigen Fußfehlstellungen und Beinachsenfehlstellungen. 

Die Fersenrundung des Schuhs muss mit der Fersenform des Fußes übereinstimmen

Die meisten Menschen haben schmale Fersen, auch wenn die Füße breit erscheinen! Die meisten Schuhe haben aber zu breite Fersen. Damit ein Schuh mit zu breiter Ferse " passt", muss er folglich mindestens eine Nummer zu klein gekauft werden.
Besser sind Schuhe mit Schmalfersen. Diese lassen dem Vorfuß mit den Zehen viel Platz, aber die Fersenpartie ist schlank, wodurch der Fuß im Schuh guten Halt findet und nicht vorrutschen kann. 

Achten Sie auf angemessene Absatzhöhe

Wenn Sie bereits unter Fußproblemen leiden, sollten Sie eher Schuhe mit flacheren Sohlen bevorzugen. Bei Vorfußschmerzen, einer Bewegungseinschränkung der Großzehen, wie beim Hallux limitus, Hallux rigidus oder Hallux valgus verschlimmern hohe Absätze das Beschwerdebild enorm.
Unsere podologischen Aktiveinlagen werden grundsätzlich in Schuhen mit einer Absatzhöhe unter 4 cm getragen. 

Ein guter Schuh läßt sich nicht seitlich verdrehen!

Gute Schuhe sind sehr torsionsfest, lassen sich also nur schwer seitlich verdrehen. Diese Torsionsfestigkeit  ist wichtig für eine stabile Steuerung des Fersenbeins. Bei fehlender Torsionsfähigkeit, also zu schlaffen Schuhen, kann es zur Fußfehlbelastungen kommen.

Eine gute Stoßdämpfung ist wichtig!

Eine gute Stoßdämpfung der Laufsohle und des Absatzes schont die Gelenke.

Ihre Füße stehen auf Außenmaterial aus Vollnarbenleder

Das Außenmaterial sollte Vollnarbenleder statt Spaltleder sein. Spaltleder ist zwar wesentlich günstiger aber auch qualitativ minderwertiger. Auch hat es nicht die feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften wie vollnarbiges Leder.

Was Sie bei der Wahl passender Kinderschuhe beachten müssen

Ganz gleich, ob zu klein oder zu groß. Die Folgen von unpassenden Kinderschuhen sind immer die gleichen: die Abrolldynamik des Kinderfußes wird gestört, was bereits im Kindesalter die Entstehung von Fußfehlstellungen und Fußmuskelschwächen begünstigt. 

Untenstehend finden Sie spezielle Infos für die Wahl der richtigen Kinderschuhe. Die vorhin angeführten Gütekriterien gelten natürlich ganz besonders auch für Kinderschuhe. 

Mindestens genauso wichtig wie passende Schuhe ist für das Kind ausreichende Bewegung. Barfuß gehen auf weichem Untergrund ist das beste Training, um die Fußmuskulatur rechtzeitig zu kräftigen. Fußmuskelübungen, die bereits im Kindesalter spielerisch gemacht werden können, beugen Muskelschwächen, die zu Beschwerden führen können, rechtzeitig vor. 

70% der Kinder tragen unpassende Schuhe!

Eine österreichische Forschungsgruppe untersucht quer durch Europa, ob Kinder passende Schuhe tragen. Die Ergebnisse sind niederschmetternd:

  • Etwa zwei Drittel der Kindergartenkinder in Österreich tragen zu kurze Schuhe. Das sind gut 220.000 Kinder.
  • Bei fast 10% sind die Schuhe mehr als zwei Größen zu kurz. Spitzenwert: Kinder mit fünf Größen zu kurzen Schuhen.
  • Bei den Hausschuhen sieht es noch schlechter aus: Mehr als 80% der Kinder tragen zu kurze Hausschuhe
  • Die Feuchtigkeit in den Hausschuhen war viel zu hoch: Gegen Mittag standen die meisten Kinder regelrecht im Wasser

Die Eltern wurden befragt, wie wichtig ihnen passende Straßen- und Hausschuhe bei ihren Kindern sind: Für 89,5% der Eltern sind passende Straßenschuhe sehr wichtig. Bei den Hausschuhen sind es nur 62,5%. Dabei werden Hausschuhe in diesem Altersbereich viel länger als Straßenschuhe getragen und können die Füße daher viel deutlicher schädigen.

97% der Kinderschuhe sind "Mogelpackungen"

Ein Blick in die Praxis zeigt, dass es noch einiges zu tun gibt: Untersuchungen belegen, dass rund 97% der Kinderschuhe Mogelpackungen sind. Wo z.B. Schuhgröße 30 draufsteht, ist meistens nur die Innenlänge eines 28ers „drinnen“. Deshalb sollte immer die Innenlänge von Kinderschuhen gemessen werden. Das wird viel zu selten gemacht. Nur 32% der SchuhverkäuferInnen messen bislang die Innenlängen von Kinderschuhen.

Nur mehr 24% der Kindergartenkinder haben eine gerade Großzehe!

Die Folgen von unpassenden Schuhen lassen ich leider auch an den Füßen der Kinder erkennen: Nur mehr 24% der Kindergartenkinder haben eine gerade Großzehe! Bereits 10 Jährige leiden unter einem Hallux valgus.

 

 

Der erste Kinderschuh

Wenn Kinder zu krabbeln anfangen, stehen und bereits gehen, sollte der Boden weich sein und die Füße sollten sich frei bewegen können. Söckchen und Strumpfhosen dürfen niemals einengen. Warten Sie mit dem Kauf von Schuhen so lange wie möglich. Erst wenn das Kind sich auch außerhalb des Hauses aufhält, sollte der 1. Schuh gekauft werden. Da das Kind zu Beginn noch keine richtige Abrollbewegung im Fuß macht, sondern breitspurig und tapsend geht, müssen die ersten Schuhe leicht biegsam sein. Die Ferse sollte stabil sein, sich nicht verdrehen lassen und ausreichend Halt geben. Auch dürfen keine Gelenksstütze und kein ausgeprägtes Fußbett eingebaut sein. Ein gesunder Fuß braucht keine passive Stütze, die ihm die Muskelarbeit abnimmt!

Was sollte man beim Kauf des 1. Kinderschuhs beachten?

Wenn Kinder zu krabbeln beginnen, allmählich lernen, zu stehen und kurz darauf die ersten Schritte probieren, sollte der Boden weich sein und ihre Füße sollten sich frei bewegen können. Söckchen dürfen den Kinderfuß niemals einengen. Warten Sie mit dem Kauf von Schuhen so lange wie möglich. Kaufen Sie den ersten Schuh erst, wenn das Kind sich auch außerhalb des Hauses aufhält.

Kinder gehen anders als Erwachsene. Zu Beginn rollt das Kind den Fuß noch nicht ab, es geht breitspurig und tapsend. Die ersten Schuhe müssen daher leicht biegsam sein und sollten keine Gelenksstütze eingebaut haben.Wichtig ist jedoch eine Torsionsfestigkeit, d. h. der Schuh solllte sich nicht zu stark seitlich verdrehen lassen und eine stabile Ferse besitzen. Damit wird Fußfehlbelastungen entgegengegengesteuert. Ein gesunder Fuß braucht kein Fußbett, also keine passive Stütze, die Muskelarbeit abnimmt!  

Was kann die Folge unpassender Schuhe sein?

95% der Neugeborenen haben gesunde Füße. Während der Adoleszenz hat die Hälfte der Jugendlichen bereits Fußabweichungen. Weitaus die meisten Fußabweichungen lassen sich durch das Tragen von passenden fußgerechten Schuhen verhindern. Welche Abweichung entsteht, hängt ab vom Formunterschied zwischen Fuß und Schuh.

Die Feuchtigkeit in den Hausschuhen der Kinder ist viel zu hoch!

Bei über 800 Kindergartenkindern wurde das Klima im Schuhinnenraum mit einem Feuchte-Messfühler ermittelt. Das Ergebnis: Gegen Mittag standen die meisten Kinder regelrecht im Wasser.
Im Verhältnis zu Füßen von Erwachsenen schwitzen Kinderfüße mehr: Sie haben gleich viele Schweißdrüsen, aber eine viel kleinere Oberfläche. Barfußgehen ist deshalb für Kinder das Beste, weil die Feuchtigkeit dabei sofort verdunsten kann. Wenn Schuhe und Socken an den Füßen sind, sollte man auf optimale Atmungsaktivität achten: Bei Sportbekleidung haben sich moderne Funktionsmaterialien längst durchgesetzt. Eine Mischung aus Naturfasern (z.B. Baumwolle oder Wolle) und synthetischen Fasern (wie z.B. Polyamid oder Polyester) ist auch für Kindersocken optimal. Das hat den Vorteil, dass die Socken rasch trocknen können.

Wie sieht der passende Kinderschuh aus? Kinderschuhe müssen leicht biegsam sein, dürfen sich aber keinesfalls seitlich verdrehen lassen. Diese Torsionsfestigkeit  ist wichtig für eine stabile Steuerung des Fersenbeins. Bei fehlender Torsionsfähigkeit, also zu schlaffen Schuhen, kann es zur Fußfehlbelastungen kommen. Die Ferse des Schuhs muss stabil sein und ausreichend Halt geben. Auch dürfen keine Gelenksstütze und kein ausgeprägtes Fußbett eingebaut sein. Ein gesunder Fuß braucht keine passive Stütze, die ihm die Muskelarbeit abnimmt! 



Kontrollieren Sie bei Kindern regelmäßig die Schuhlänge

Kontrollieren Sie die Schuhlänge alle drei Monate bei Drei- bis Vierjährigen. Im Alter von vier bis sechs sollten Sie dies alle vier Monate tun. Kinderfüße wachsen in einem Monat durchschnittlich 1-1,5 mm. Der Kinderschuh sollte 12-17 mm Schubraum für die Zehen gewährleisten. 

Kinder melden sich kaum, wenn Schuhe zu kurz sind. Wenn dies der Fall ist, ziehen sie die Zehen einfach ein. So kommt es nicht selten vor, dass Kinder bis zu drei Nummern zu kleine Schuhe tragen. Doch auch das Gegenteil, nämlich zu große Schuhe sind keine Seltenheit. Damit die Schuhe keinesfalls zu klein sind und möglichst lange passen, tragen viele Kinder zu große Schuhe. Sie finden keinen Halt in den Schuhen und rutschen nach vorne. 

Die Folgen des Tragens unpassender Schuhe sind aber immer die gleichen: die Abrolldynamik des Kinderfußes wird gestört, was bereits im Kindesalter die Entstehung von Fußfehlstellungen und Fußmuskelschwächen begünstigt.

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Kinderfüße-Kinderschuhe Alles Wissenswerte rund um kleine Füße und Schuhe. ISBN 3-00-005879-6 3. Auflage 2005, 54 Seiten, gebunden Preis: 9,50 Euro (excl. Versand)